Yen Han

Künstlerische Leiterin

Yen Han ist eine der populärsten und vielseitigsten Primaballerinen im Ballett Zürich. Seit sie Mitglied ist, ist diese Kompanie zu einer der besten Europas herangewachsen.

Neben einer perfekten klassischen Technik verfügt Yen über eine ungewöhnlich ausdrucksstarke Persönlichkeit und künstlerische Phantasie. Ihre Interpretationen sind deshalb über die Jahre überzeugend geblieben und sogar noch bewegender geworden. Mit einer grossen Vielfalt kontrastierender Rollen vom grossen, traditionellen Repertoire bis zum Tanz- bzw. Ausdruckstheater stellt sie ihre Vielseitigkeit immer wieder aufs Neue unter Beweis. Ihre Musikalität, ihr packendes Schauspiel, ihre Natürlichkeit, Poesie und Grazie, aber auch ihre grosse expressive Kraft machen jeden ihrer Auftritte zum unvergesslichen Erlebnis.

Yens Repertoire umfasst Hauptrollen in allen grossen Ballettklassikern: «Schwanensee», «Nussknacker», «Dornröschen», «Giselle», «La fille mal gardée», «Don Quichotte», «Cinderella», «Romeo und Julia» und viele mehr. Am Opernhaus Zürich trat sie zudem als Protagonistin in den historischen Rekonstruktionen von «Der Feuervogel» (Fokin), «Le Sacre du Printemps» (Nijinski) sowie «Skating Rink» (Borlin) auf.

Bekannte Choreographen schufen neue Rollen oder revolutionäre Visionen von Klassikern für sie: Heinz Spoerli mit der Chloé in «Daphnis et Chloé», Julia in «Romeo und Julia», Marie in «Der Nussknacker», Solveig in «Peer Gynt» sowie einer fulminanten, die menschlichen Urtriebe freilegenden «Auserwählte» in seiner modernen Version des «Sacre du printemps»), Bernd Bienert mit seinem Ballett «Kompass» (Uraufführung mit neu komponierter Musik von Luciano Berio), Jiří Kylián mit «Bella Figura». Mats Ek schuf für sie 2011 sein Zürcher «Dornröschen» (Aurora). Zwei Jahre später holte er sie dann als Gast nach Stockholm für die Julia in der Uraufführungsserie seines neuen Balletts «Romeo und Julia». Ausserdem tanzte Yen Hauptrollen in Balletten von Hans van Manen, William Forsythe, Lin-Hwai Min, Mauro Bigonzetti, Patrice Bart (Titelpartie in «Giselle», 2015) und Alexei Ratmansky (Pas-de-trois in «Schwanensee», 2016). 2016/17 kamen sehr erfolgreiche Uraufführungen von Filipe Portugal («disTANZ») sowie Christian Spuck («Messa da Requiem») hinzu.

Um ihr Talent als Komikerin hervorzuheben, erfand Christian Spuck für die Uraufführung seines Balletts «Nussknacker und Mausekönig» im Oktober 2017 die Rolle des weiblichen Clowns für sie. In dieser Produktion gastierte sie im selben Herbst am Bolschoi Theater, Moskau.

Anfang 2018 wiederum war Yen als Protagonistin in der Zürcher Premiere von Sol León/Paul Lightfoots Ballett «Speak for Yourself» zu sehen.

Im Film «Spoerli – ich bin Tanzmacher» war Yen Han ebenso zu erleben wie am Fernsehen und auf DVD in den Balletten «Peer Gynt», «Cello Suites» sowie «Messa da Requiem».

Für ihre tänzerische Arbeit wurde ihr stets höchsten Zuspruch von Publikum und Presse zuteil. Dreimal erhielt sie den «Ballet International Critic Acclaim» als beste Tänzerin und für ihre Julia einen Münchner «Stern der Woche».

Im Juni 2013 erhielt Yen Han den erstmals verliehenen «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich». Dieser Preis honoriert persönliche Ausstrahlung, Bühnenpräsenz und durch Ballettliebhaber beurteiltes technisches Können. Mit dieser Ehrung gaben die Freunde des Balletts Zürich ihrer Achtung gegenüber zwei beliebten Solisten dieser Truppe, Yen Han und Arman Grigoryan, Ausdruck. Nur wenige Monate später, im September 2013, wurde Yen sodann in Fribourg mit dem vom Schweizer Bundesamt für Kultur BAK ebenfalls erstmals verliehenen Schweizer Tanzpreis als «herausragende Tänzerin» ausgezeichnet.

Ihre Ausbildung erhielt Yen Han in Los Angeles bei Stefan Mucsi und Paul Maure sowie an der Beijing Dance Academy. Sie war Semifinalistin beim Prix de Lausanne und tanzte beim Jeune Ballet de France, Paris, sowie beim Ballett der Opéra de Nice. Mit dem Ballett Zürich gastiert sie in aller Welt, darunter in Polen, Russland (Bolschoi Theater Moskau), Brasilien, Italien und Kolumbien. Als Solistin war sie in Deutschland, Frankreich, Spanien, Griechenland, den USA und China zu erleben.

Als Mutter von zwei eigenen Kindern möchte sie auch als Pädagogin Kindern und Jugendlichen das vermitteln, was ihre Arbeit als Künstlerin prägt: Leidenschaft und Freude am Erlebnis Tanz.

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